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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 70

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
Heer in Kleve und die Mark einrckte, mute er sich zum Frieden bequemen. Derselbe wurde 1679 zu St. Germain en Laye (westlich von Paris) abgeschlossen, in welchem der Kursrst den Schweden alle Eroberungen in Pommern wieder herausgeben mute mit Ausnahme eines schmalen Landstriches auf dem linken Oderufer. : |gy Das waren die Frchte seiner Siege, auf welche die Welt mit Bewunderung sah. In bitterem Unmute der die Treulosigkeit der Verbndeten soll er bei der Unterzeichnung des Friedensschlusses in die Worte ausgebrochen sein: Ei wird aus meinen Gebeinen ein Rcher erstehen!" g. Die letzten Regierungsjahre des Groen Kurfrsten. Der Kurfürst erkannte gegen Ende seiner Regierung, da zur Sicherung einer geachteten Stellung unter den Staaten der Welt der Besitz einer Seemacht ntig sei. Schon frher hatte er von dem Niederlnder Benjamin Raule in Middelburg einzelne Schiffe bezogen, die er in den Kmpfen gegen die Schweden benutzte. Seit dem Jahre 1680 aber war er auf Begrndung einer eigenen Marine bedacht, besonders um sich Ersatz fr die während des Krieges mit Ludwia Xix von Spanien versprochenen, noch rckstndigen Hilfsgelder zu erzwingen. Zu Emden in Ostfriesland rief er eine Handelsgesell-schast ins Leben, welche ihre Schiffe vorzugsweise an die Kste von Oberguinea senden sollte. An der Goldkste lie, er die Feste Grofriedrichsburg anlegen, die aber bereits 1718 wieder an die Hollnder verkauft wurde. Auerdem brachte er auf der westindischen Insel St. Thomaseine Niederlassung zu stnde. Als der König Ludwig Xiv. das Edikt von Nantes aufhob, erffnete Friedrich Wilhelm den vertriebenen Hugenotten ein Asyl in seiner Hauptstadt und zog dadurch viele Offiziere, Gelehrte und Knstler in sein Land. Im Jahre 1675 wurden die schleichen Frstentmer Liegnitz, Brieg und Wohlan durch den Tod des letzten Herzogs erledigt. Wie es der Widerspruch des Knigs Fer-dinand I. gegen die Bestimmungen des Erbvertrages erwarten lie, nahm der Kaiser Leopold I. dieselben als Lehen der Krone Bhmen in Besitz. Der Groe Kurfürst war damals durch den Krieg gegen die Schweden verhindert, seine Rechte geltend zu machen. Als aber der Friede abgeschlossen war, forderte er diese Lnder samt dem Frstentum? Jgernd orf von dem Kaiser zurck, konnte aber in dem Allianzvertrage (1686) nur eine

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 73

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
Friedrich-D^, Kurfürst von Brandenburg, 16881701. 1688 /// . Jedem das Seine." Sein-Regierungsantritt. Friedrich Iii. war geboren am Il Juni 1657. Er war der zweite Sohn des Groen Kur-surften aus dessen erster Ehe und wurde erst fr den Thron bestimmt nach dem Tode des lteren Prinzen Karl Emil. Seine Persnlichkeit. In seinem schwchlichen Krper entwickelte sich frhzeitig neben groer Weichheit des Gemtes ein Hang zur Eitelkeit und zu uerem Prunk. Friedrich der Groe sagt von ihm, er sei groß in Kleinigkeiten und klein in groen Dingen gewesen. Und doch war er bestimmt, das Werk der Hohenzollern um einen bedeutsamen Schritt zu frdern, indem er der durch seinen Vater erworbenen Machtstellung die uere Form verlieh: den kniglichen Namen. In den ersten Jahren der Regierung berlie Friedrich die Leitung der Staatsgeschfte seinem ehemaligen Erzieher Eberhard von Dankelmann. Dieser, ein rechtschaffener, fester Charakter, wollte das Beste des Landes; allein sein schroffes Wesen zog ihm viele Gegner zu In des Kurfrsten Gunst wute sich jetzt (1697) der pflzische Edelmann Kolb von Wartenberg festzusetzen. Auf unbegrndeten Verdacht hin wurde Dankelmann abgesetzt und ins Gefngnis gebracht, aus dem er erst nach mehreren Jahren wieder befreit wurde. Kreis Schwiebus. Gleich nach seinem Regierungsantritt erklrte er im Einverstndnis mit dem Staatsrate das Testament seines Vaters fr ungltig, da es den Haus-gesehen zuwiderlaufe. Dann schlo er mit der Kurfrstin-Witwe und deren Shnen Erbvergleiche, wodurch er letzteren Statthalterschaften mit dem Titel Markgrafen" zusicherte. Leider konnten weder die ruhmreichen Taten der kurfrstlichen Heere in dem neuen Reichskriege gegen /C Ludwig Xiv., noch die Tapferkeit der brandenburgischen Hilfs-truppen in den Trkenkriegen den Kaiser bewegen, von der /.' Rckforderung des Kreises Schwiebus abzusehen. Vergebens erklrte Friedrich Iii., da er als Kurprinz schmhlich betrogen worden sei. Gegen eine Summe Geldes und fr die Anwart-schast auf Ostfriesland mute er Schwiebus (1694) heraus-geben. Diesen Vertrag unterzeichnete er mit den Worten: Ich will mein Wort halten, weil ich mu. Unsere Rechte auf die schleichen Frstentmer auszufhren, berlasse ich meinen Nachkommen, welche ich bei diesen widerrechtlichen Umstnden weder binden kann noch will." Erwerbungen. Als der prachtliebende Kurfürst Friedrich August von Sachsen den polnischen Knigsthron bestieg, sah er sich zu mancherlei Veruerungen von Gtern und Rechten gezwungen. So verkaufte er an den Kurfrsten von Branden-brg die Erbvogtei der Stadt und Stift Quedlinburg,

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 39

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
39 neuen Lehre raschen Eingang in seinem Lande. Jedoch wurde in der Kirchenordnung vom Jahre 1540 von den Zeremonien der katholischen Kirche vieles beibehalten, die geistlichen Stiftungen aber meistens aufgehoben. Bei diesen Bemhungen fr die Ausbreitung der neuen Lehre zeigte Joachim aber eine gemigte Gesinnung und religise Duldsamkeit. An dem Schmalkaldischen Kriege hatte er keinen Anteil, wohl aber sein Bruder, Markgraf Johann von Kstrin. Landesverwaltung. Durch die Neigung fr kostspielige Hofhaltung geriet er in Geldverlegenheiten. Alte verfallene Jagd- und Lustschlosser lie er ausbessern und mit Pracht-vollen Gemlden ausstatten. Das Schlo in Berlin wurde unter ihm neu erbaut, ebenso das Zeughaus. Spandau lie er zu einer Festung umschaffen und das Kloster neben seiner Hofburg in einen Dom verwandeln, in welchem die Gebeine seiner Ahnen beigesetzt wurden. Jagden, Kampsspiele und Tierhetzen wechselten an seinem Hofe bestndig miteinander ab. Fr solche Ausgaben reichten die kurfrstlichen Einnahmen bald nicht mehr aus. Deshalb nahm er gegen hohe Abgaben die vertriebenen Juden wieder ins Land und half sich eine zeitlang durch das finanzielle Geschick des Israeliten Lippold, den er zu seinem Mnzmeister machte. Die Stnde muten immer wieder aushelfen, indem sie die Bierziese erhhten und andere Steuern spsund- und Hufenscho) freiwillig gewhrten. Dagegen erhielten sie von dem Kurfrsten das Zugestndnis, keine wichtige Sache, die das Land angehe, kein Bndnis mit anderen Fürsten ohne ihren Rat und ihre Bewilligung zu verhandeln." Leider blieb das Beispiel des Hofes nicht ohne Einflu auf das Land. Junker und Brger lieen sich zur Prunk-sucht verleiten, indem sie in kostbaren Gewndern einher-gingen und durch schrankenlose Gastfreiheit zu glnzen suchten. Vergebens waren die strengen Verordnungen, tue Joachim dagegen erlie. In dem Mae, wie Handel und Gewerbe erblhten und der Wohlstand des Landes sich mehrte, steigerte sich der Aufwand und der Hang zum Vergngen. Erweiterung des Landes. Fr die Machtstellung Branden-burgs hat Joachim Ii. durch seinen Kanzler Lamprecht / -Distelmeier eine Reihe wichtiger Vertrge abgeschlossen. a. Der Kurprinz Johann Georg wurde mit einer Tochter des Herzogs von Liegnitz, Brieg und Wohlau verlobt

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 44

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
- 44 graf Georg der Fromme, der Vater Georg Friedrichs, von dem Könige von Bhmen gekauft hatte, verlieh der Kurfürst Joachim seinem zweiten Sohne Johann Georg. Derselbe verlor es aber, weil er wegen Teilnahme an den bhmischen Unruhen gechtet wurde. Geheimratskollegium. Die Ausdehnung der landes-herrlichen Gebiete vermehrte den Umfang der Staatsgeschste. Deshalb errichtete Joachim Friedrich das Geheimrats-Kollegium, eine Zentralbehrde, die aus neun gelehrten Staatsmnnern zusammengesetzt wurde. Dasselbe erhielt die Verwaltung aller Staatsangelegenheiten mit Ausnahme des Kirchenwesens, das unter Aufsicht eines Kon-sistoriums stand, der Rechtspflege, die das Hof- und Kammergericht, und der Lehnssachen, welche die Lehnskanzlei behielt. Es fhrte die Oberaufsicht der die Landeshauptleute, die in den Provinzen, der die Vgte, die in kleineren Bezirken die landesherrlichen Rechte aus-bten, und bildete somit den Anfang des preuischen Beamtentums. Um den Unterricht hat sich der Kurfürst verdient gemacht durch Grndung der Frstenschule zu Joachimsthal in der Uckermark. Zur Befestigung seiner Ansprche auf das Herzogtum Preußen verheiratete er sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin mit der jngeren Prinzessin von Preußen, der Schwester der Frau seines Sohnes und lie sich die Vormundschaft der den Herzog bertragen. 1608-19 Johann Sigismund, 16081619* Fr Gesetz und Volk." Johann Sigismund war ein tatkrftiger Mann, der seinen Ansprchen auch in schwerer Zeit und unter groen Anfechtungen Geltung verschaffte. Der Jlich-Klevesche Erbfolgestreit, 16091614. Im Jahre 1609 starb der letzte Herzog Johann Wilhelm von Jlich und Kleve, mit dessen Nichte Anna Johann Sigismund vermhlt war. Um des Erblassers Besitz ent-spann sich ein langer Streit, der unter dem Namen Jlich-Klevescher Erbfolgestreit bekannt ist. a) Rckblick auf die Geschichte der erledigten Gebiete. Die Gebiete, um die es sich hier handelt, liegen am Rhein und in Westfalen. Jlich umfate einen gesegneten Landstrich zwischen Dsseldorf, Kln und Aachen. Kleve lag zu beiden Seiten des Nieder-rheines und war ehedem Herzogtum im westflischen Kreis; das Herzogtum Berg lag auf der rechten Seite des Rheins und er-streckte sich von Siegen bis Essen; die Grafschaft Mark ist jetzt ein Teil des Regierungsbezirks Arnsberg, mit den Stdten Hamm, Hagen, Dortmund. Iserlohn u. a. Die jetzigen Kreise Bielefeld, Herford und

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 85

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
die schwedischen Ostseeprovinzen fort; August Ii. Vertrieb seinen Gegenknig und drang in Schwedifch-Pommern ein; oie Dnen besetzten Verden und Bremen, und auch Hannover und Preußen traten jetzt dem Bunde gegen Schweden bei: Hannover wegen Bremen und Verden, Preußen wegen seiner berechtigten Ansprche auf Pommern; 'Kenn es mute be-furchten, da dieses Land in den Besitz Polens oder Ru-lands berging. Deshalb schlo Friedrich Wilhelm 1. in Schwedt einen Vertrag mit Peter und dessen Bundesgenossen. Diese gaben ihm gegen eine Entschdigung von 600000 M. das von ihnen belagerte und genommene Stettin in Ver-Whrung. Die Trken waren inzwischen ihres ungebetenen Gastes lngst berdrssig geworden. Sie kndigtem ihm das Gast--recht, bekmpften ihn in seiner Wohnung, lieen ihn dann zwar wieder los, forderten aber dringend seine Heimkehr. Karl blieb. Da erschien ein Abgesandter des schwedischen Neichsrats und erklrte mit drren Worten, Schweden stehe vor seinem Untergange, sei des Trotzes seines Knigs mde und werde einen andern König einsetzen. Da machte er sich endlich auf und kam unter fremdem Namen nach einer drei-undfnfzigtgigen Fahrt in Stralsund an. Preußen wollte sich mit ihm einigen, wurde aber trotz der verzweifelten Lage des Knigs hochmtig abgewiesen; da griff Friedrich Wilhelm I. auch zu den Waffen und eroberte im Bunde mit den Dnen Rgen und Stralsund. Hierfr wollte Karl den Dnen Norwegen entreien; als er aber die Laufgrben von Friedrichshall besichtigte, fand er durch eine feindliche Kugel seinen Tod. Nach seinem Tode schlo das hart mitgenommene Schweden Frieden. Es trat an Rußland Livland, Esthland, Kardien und Jngermanland ab. Preußen bekam Stettin und alles Land zwischen Oder und Peene nebst den Inseln Usedom und Wollin. Hannover blieb im Besitze vn^Bremen und Verml. Schwedens Gromachtstellung war vernichtet; Rußland trat in dieser Richtung sein Erbe an. Peter erhielt vom russischen Staatsrat den Kaisertitel und wirkte unablssig, die barbarischen Zustnde seines Landes zu bessern und sein Volk auf eine hhere Kultur-stufe zu heben. Was er begonnen hatte, setzte seine kluge Gemahlin, Katharina Ii., unverdrossen fort.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 50

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
50 Ilm die lstigen Bedingungen des zweiten Thorner Friedens zu mildern, suchte man bei der Wahl der Hochmeister, welche ihren Sitz nach Knigsberg verlegten. Anschlu an mchtige deutsche Frsten-Huser zu gewinnen. So wurde im Jahre 1511 Albrecht von Brandenburg aus der frnkischen Linie der Hohenzollern, ein Enkel des Kurfrsten Albrecht Achilles und Schwestersohn des Knigs Sigismund von Polen, zum Hochmeister erwhlt. Als dieser sich aber weigerte, in das vertragsmige Lehnsverhltnis zu treten, wurde er in einen Krieg mit den Polen verwickelt. Zu schwach, sich auf die Dauer gegen den mchtigeren Feind behaupten zu knnen, suchte der Hochmeister die Hilfe seiner mrkischen Verwandten nach, lernte.aber bei dieser Gelegenheit die evangelische Lehre kennen. Auf Zureden Luthers gab er das Ordensleben auf, trat zur neuen Lehre der und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum, welches er im Vertrage zu Krakau als polnisches Lehen entgegennahm (1525). Seinem Beispiele folgten die meisten Ordensmitglieder. Nur ein kleiner Teil der Ritter blieb den Gelbden treu und siedelte nach Mergentheim a. d. Tauber der. c) Preußen als Herzogtum. Herzog Albrecht, 152568, vermhlte sich mit einer dnischen Vrinzessin und legte zur Befrderung der Wissenschaften den Grund zu der Universitt Knigsberg. Da sein einziger Sohn krperlich und geistig schwach war, so erwirkte sich der brandenburgische Kurfürst Joachim Ii. von dem Könige von Polen die Mitbelehnung der das Herzogtum Preußen (1569). Albrecht von Preußen starb 1568. Ihm folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, 15681618. Nachdem derselbe mit 15 Jahren vom Regimentsrate fr mndig erklrt worden, empfing er von dem Könige von Polen die Belehnung, wobei der Kurfürst von Brandenburg auer der Mitbelehnung auch das Recht der Erbfolge in Preußen zugesichert erhielt. Vielfache Krnkungen der preuischen Stnde aber machten den jungen Fürsten schwermtig, ja er verfiel geradezu in Bldsinn, nachdem er sich mit der Prinzessin Maria Eleonore von Kleve ver-heiratet hatte. Deshalb wurde ihm von dem Könige von Polen ein Vormund bestellt in der Person des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach und nach dessen Tode in dem Kurfrsten Ioa.chim Friedrich. Um das Band der Verwandtschaft noch fester zu knpfen, vermhlte sich Johann Sigismund mit Anna, der ltesten Tochter des Herzogs von Preußen, und als auch Joachim Friedrichs erste Gemahlin starb, schritt derselbe zu einer zweiten Ehe mit der Prinzessin Eleonore, der jngeren Schwester seiner Schwiegertochter. So war das Erbrecht hinlnglich gesichert, und es ging das Herzogtum Preußen bei dem Tode Albrecht Friedrichs 1618 unter polnischer Lehnshoheit an das Kurhaus Branden-brg der. Kurfürst Johann Sigismund erlebte noch den Ausbruch des 30jhrigen Krieges; aber bereits im Jahre 1618 rhrte ihn wiederholt der Schlag. Deshalb bergab er die Re-gierung seinem Sohne, zog sich ins Privatleben zurck und starb 1619, erst 47 Jahre alt. Unter ihm hatte Branden-brg einen so bedeutenden Lnderzuwachs erhalten, da es knftighin den doppelten Flchenraum einnahm.

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 52

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
52- Georg Wilhelm, 161940, Anfang, bedenk' das End'." ^aitnng Jm. 36jhrigen Kriege. 19. Als Geor^ iimheltn zur Regierung kam, hatte in Bhmen bereits der 30^hrige Krieg begonnen, der auch den Marken unsg-uches Elend brachte. Des Kurfrsten unsichere Haltung, sein Schwanken zwischen den kriegfhrenden Parteien bewirkte, da Freund und Feind das Land verwsteten und den Wohlstand fr lange Zeit vernichteten. Da er so schwierigen Verhltnissen sich nicht gewachsen fhlte, bertrug er die Regierung dem katholischen Grafen Adam von Schwarzen-berg, der sich im Ilichschen Erbfolgestreit groe Verdienste um das Haus Brandenburg erworben hatte. Obgleich der-selbe das Land fr neutral erklrte, so konnte er doch nicht verhindern, da bald die Kaiserlichen, bald die Dnen und Schweden die Marken zum Kriegsschauplatze machten. Dazu kam, da mehrere Verwandte des Kurfrsten ihre Besitzungen durch den Krieg verloren. Als nach dem Sturze des Winterknigs, dessen Schwester die Gemahlin Georg Wilhelms war. die Anhnger desselben zur Rechenschaft gezogen wurden, verlor auch der Markgras Johann Georg von I gerndors sein Besitztum, ohne da der Kurfürst trotz seines unzweifelhaften Rechtes auf dieses Gebiet einen krftigen Widerspruch laut werden lie. rv inr derer Oheim des Kurfrsten, Christian Wilhelm, Administrator von Magdeburg, wurde seines Widerstandes gegen den Kaiser halber gechtet, wodurch die Aussicht auf die Ver-emigung des Erzstiftes mit dem Kurstaate in die Ferne rckte. Besonders aber brachte die Durchfhrung des Restitutionsediktes der Mark Brandenburg schwere Leiden, indem die Wallensteinsct'en Scharen nach der Niederlage des Dnenknigs in das Land einrckten und demselben be-deutende Opfer auferlegten. Auch das Herzogtum Preußen war seit 1625 der Schauplatz des Krieges, den der Schwedenknig Gustav Adolf gegen seinen Vetter, den König Sigismund von Polen, fhrte. Zwar eilte der Kurfürst Georg Wilhelm seinem bedrngten Gebiete zu Hilfe, konnte aber nicht verhindern, da nach Abschlu eines Waffenstillstandes die festen Pltze Pill au und Meirtel in den Hnden der Schweden verblieben. Stellung zu den Schweden. Als der Schwedenknig im Jahre 1630 auf deutschem Boden landete und sich der Stadt Stettin bemchtigte, nahm der Kurfürst von Brandenburg erst recht eine schwankende Stellung ihm gegenber ein, obschon Gustav Adolf die Schwester Georg Wilhelms zur Ge-mahlin hatte. Vielmehr schlo sich der Kurfürst der Leipziger

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 98

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
98 Die Folge dieses Sieges war, da Friedrich wieder nach Bhmen vorrcken konnte. Hier siegte er abermals der Karl von Lothringen bei Soor in der Nhe von Trautenau. Mangel an Lebensmitteln aber ntigten ihn, sich wieder nach Schlesien zurckzuziehen. Die sterreicher und Sachsen wollten nun nach Berlin Vordringen. Friedrich aber hlt die sterreicher bei Hennersdorf (unweit Grlitz) auf und sendet den Sachsen den Feldmarschall Leopold von Dessau entgegen. Derselbe schlgt das schsische Heer bei Kessels-bor f. Das ist die letzte Waffentat des alten Dessauers, der lnger als ein Menschenalter die preuische Armee zu Ruhm und Sieg gefhrt. 1745 Schon am 25. Dezember 1745 wurde der Friede zu Dresden abgeschlossen, der den Berliner Friedensschlu besttigte. Friedrich Ii. versprach auerdem, Franz I., den Gemahl Maria Theresias, als Deutschen Kaiser anzuerkennen. Sachsen mute eine Million Taler Kriegskosten an Preußen zahlen. Whrend des zweiten Schlesischen Krieges gelangte Friedrich Ii. auch in den Besitz von O st f r i e s l a n d, da das Frstengeschlecht Cirksena daselbst 1744 ausgestorben und die Erwerbung dieses Lndchens dem Kurhause als Schadenersatz*) bereits 1694 zugesagt worden war. 1756-63 Der dritte Schlesische oder der Siebenjhrige Krieg, 175663.**) 26. Das rstige Emporwachsen Preuens zu einem Staate ersten Ranges erfllte die brigen Gromchte mit steigender Eifersucht. Den Mittelpunkt der Feinde Friedrichs bildete der Hof zu Wien. Nachdem Maria Theresia durch den Frieden zu Aachen (1748) von ihren brigen Gegnern befreit worden war, entwarf sie sofort einen Plan zur Wiedergewinnung Schlesiens, dessen Verlust sie aufrichtig bedauerte. Zunchst verband sie sich mit der Kaiserinjelisabeth von Rußland, deren sittenloser Lebenswandel dem Könige von Preußen wiederholt Veranlassung zu spttischen Bemerkungen gegeben hatte. Da es Maria Theresia nicht verschmhte, die Geliebte Ludwigs Xv., die Marquise von Pompa-dour, fr sich zu gewinnen, wurde durch den sterreichischen Kanzler Kaunitz auch ein Bndnis mit Frankreich ab-geschlossen (1756). Demselben traten auch Sachsen und Schweden bei. Aus Dresden, wo Friedrichs persnlicher *) Vergl. Seite 73. **) Vergl. Ergnzungen :c. Seite 36.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 62

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
u 62 festes Gottvertrauen, ein durch innere Arbeit und den Ernst der Zeit frhgereifter Verstand zeichneten ihn aus. Die lanqe Dauer seiner Herrschaft war fr Brandenburg von groer Bedeutung. Mit fester Hand suchte er die entlegenen Gebiete des branden-burgischen Staates zu einem gemeinsam en Ganzen zu vereinigen und dtesern eine selbstndige Stellung zu geben, soweit es bei der Verfassung des Deutschen Reiches damals mglich war. Durch streng geordnete Staatsverwaltung und durch geschickte Benutzung der Po-httschen Verhltnisse beseitigte er nicht nur die Schden des unheil-vollen 30jhrigen Krieges, sondern er fhrte das Land zu hoher Blte, und so ist et der Begrnder der Einheit und Kraft der hohenzollernfchen Monarchie geworden, die seine Nachfolger durch weitete Stufen der Entwicklung zu grerer Ausbildung und Voll-endung gefhrt haben. Zunchst drngte er den Einflu des Kanzlers von Schwarzenberg zurck, und als der Gras 1641 starb, war es Friedrichs eifrigstes Bestreben, eine feste Neutralitt zu behaupten. Deshalb schlo er 1643 mit den Schweden einen Waffenstillstand, welcher das schwedische Heer auf einige feste Pltze in Brandenburg beschrnkte. Um aber auch dem Kaiser gegenber Herr m dem eigenen Lande zu werden, schuf er sich ein stehendes Heer von 3000 (spter 28 000) Mann, das ihm selbst den Eid der Treue leisten mute. Dadurch legte er den Grund zu der spter so be-deutend gewordenen preuischen Armee. Und als man den Kurfrsten von der Erbfolge in Pommern, dessen Herzge 1637 ausgestorben waren, auszuschlieen drohte, wandte er sich mehr den Hollndern zu, indem er sich mit der orani-schen Prinzessin Henriette vermhlte (1647). Jedoch konnte er in dem Westflischen Frieden {1648) nur Hinterpommern erhalten. Als Entschdigung fr Vorpommern, das den Schweden verblieb, erhielt er die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg und die skularisierten Bistmer Kammin, Halberstadt und Minden. Allerdings verzgerte sich die bergabe Hintetpommerns an Brandenburg bis zum Iahte 1653. Magdeburg aber, welches noch unter der Verwaltung eines schsischen Prinzen stand, wurde erst bei dessen Ableben (1680) erworben. c. Friedrich Wilhelms Staatsverwaltung. Der Friede war geschlossen. Ehe aber Ruhe und Sicherheit dem erschpften Lande wiedergegeben wurden, verging noch eine geraume Zeit; denn die Marken befanden sich in einem klglichen Zustande. Die Einwohnerzahl war

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 64

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
64 Sorge tragen, da die lanbesherrlichen Domnen als Muster-wirtschaften eingerichtet wrben fr den Ackerbau, fr Gemse-, Obst-, Wein- und Kartoffelanpflanzungen. Ebenso befahl er den Ackerbrgern, hinter ihren Husern Baumgrten anzulegen, und den Geistlichen auf dem Laube, keinen Mann zu trauen, der nicht nachweisen knne, ba er wenigstens sechs Obstbume berebelt und sechs junge Eichen gepflanzt habe. In die verwsteten Gegenben wrben Ansiedler aus den lieberlanben und der Schweiz berufen und mit Gelb untersttzt. Um den Verkehr zu erleichtern, sorgte der Groe Kurfürst fr bessere Wege und wibmete sich mit besondrer Vorliebe der Entwicklung des Postwesens. Eine bedeutsame Schpfung fr die damalige Zeit war die Anlegung des Friedrich-Wilhelms-Kanals bei Mllrofe, der die Ober mit der Spree berbinbet, und somit einen birekten Weg von Oberschlesien nach dem Gebiete der Nieberelbe herstellt. Eifrig wirkte der Groe Kurfürst auch fr die Hebung des hheren Unterrichtswesens. Die alten Gymnasien und llnibersttten seines Laubes, die whrenb des 30jhrigen Krieges in bittere Not geraten. waren, blhten unter ihm mieb'er auf. In Duim-buxq wrbe fr die reformierten Bewohner der westlichen Gebiete eine neue Unjbjirjitt gegrndet. In Berlin errichtete er die Bibliothek, erweiterte das Schlo und sammelte um seine Person einen Kreis von Knstlern und Gelehrten, die er in wrbiger Weise beschftigte. Auch der Anlegung von Volksschulen wanbte er besonbere Sorgfalt zu. So berfgte er fr die klebisch-mrkischen Lnber, ba die Kirchen und Gemeinben allen Flei berwenben sollten, bamit sowohl auf den Drfern als auch in Flecken und Stbten wohlbestellte Schulen ein-gerichtet wrben." (1. Seine Teilnahme am Schwedisch-Polnischen Kriege, 165660. Im Jahre 1654 legte die Knigin Christine von Schweden die Regierung nieber, um zum Katholizismus bertreten zu knnen, und es bestieg ihr Vetter Karl Gustab von Zweibrcken als Karl X. den fchwebifchen Thron. Dieser, etn kriegslustiger, tatkrftiger Fürst, nahm die Ansprche des polnischen Zweiges des Hauses Wasa zum Vorwanbe, um den König Johann Kasimir von Polen mit Krieg zu berziehen.
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